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Baden mit Hund Titelbild Hund schütteln Wasser

Baden mit Hund: So gelingt der Tag an Strand & See

Du verbringst heiße Sommertage am liebsten am bzw. im Wasser? Dann wirst du bestimmt schon darüber nachgedacht haben, deinen Begleiter auf vier Pfoten mitzunehmen. Damit der buchstäbliche Sprung ins kalte Wasser für euch beide ein unvergessliches Abenteuer wird, gilt es aber natürlich, auf die richtige Vorbereitung und das nötige Know-How zu setzen.

Du hast dazu Fragen? Wir haben die Antworten! Hier erfährst du von uns:

  • Wie du aus deinem Hund eine Wasserratte machst
  • Ob du wirklich eine Schwimmweste und Sonnencreme für deine Fellnase brauchst
  • Worauf du beim Badetag mit Vierbeiner achten solltest
  • und noch mehr praktische Infos

Pack schon mal deine Badetasche, denn wir können dir verraten: Ist dein Hund gerne im Wasser und bist du richtig vorbereitet, steht eurem Tag am Strand nichts im Weg!

Inhaltsübersicht 

Wie gewöhne ich meinen Hund ans Schwimmen?
Schwimmtraining für Bello
Wie lange kann ein Hund schwimmen?
Sind Schwimmwesten für Hunde sinnvoll?
Ist Sonnencreme für Hunde sinnvoll?
Ist Salzwasser gut für Hunde?
Was ist eine Wasservergiftung bei Hunden?
Worauf achten beim Baden mit Hund?
Unser Fazit zum Baden mit Hund
FAQ: Baden mit Hund

Baden mit Hund Golden Retriever See Strand

Wie gewöhne ich meinen Hund ans Schwimmen?

Du hast es bestimmt schon einmal gesehen: Wird ein Hund über eine offene Wasserfläche gehalten, beginnt er instinktiv mit Schwimmbewegungen. Während wir Menschen erst lernen müssen, uns über Wasser zu halten, haben unsere Vierbeiner das von Natur aus „im Blut“. Was aber nicht bedeutet, dass auch jede Fellnase gerne im Wasser ist – manche mögen es nicht, nass zu werden, andere haben sogar Angst davor.

Es geht bei Hunden also in der Regel nicht darum, ihnen das Schwimmen beizubringen – viel eher müssen manche erst davon überzeugt werden, dass der Aufenthalt im Wasser Spaß machen kann! Wie bei jeder Art von Training gilt auch hier: Geh behutsam vor und setze auf Belohnung, nicht Bestrafung!

Schwimmtraining für Bello

Ängstliche Vierbeiner führst du am besten ganz langsam ans Schwimmen heran. Perfekt ist dafür ein kleines Babyplanschbecken im Garten oder auf dem Balkon. Fülle es für den Anfang nur „pfotentief“ mit Wasser und locke deine Fellnase mit Hilfe von Leckerli oder dem Lieblingsspielzeug hinein. Wichtig: Kein Zwang! Wirfst oder ziehst du deinen Hund gegen seinen Willen ins Wasser, wird sich seine Angst davor nur verstärken. Sobald nasse Pfoten nicht mehr gruselig sind, füllst du das Becken immer ein bisschen weiter an und wiederholst das Vorgehen.
Ist das kein Problem (mehr), könnt ihr euch an „größere Gewässer“ wie Pool, See, Meer & Co. heranwagen. Wähle eine ruhige, flache Stelle für die ersten Versuche und geh ähnlich vor wie beim Planschbecken: Mit Leckerli oder Spielzeug – am besten einem, das schwimmt – und gutem Zureden machst du deiner Fellnase das kühle Nass schmackhaft. Erst nur wenige Schritte, dann ein bisschen weiter. Auch ausgelassen spielende Artgenossen in nächster Nähe helfen, einen Vierbeiner mutiger zu machen. Achte beim Training außerdem darauf, zum richtigen Zeitpunkt Schluss zu machen, denn: Wird mit einem Erfolgserlebnis beendet, funktioniert das Ganze beim nächsten Mal gleich noch besser!

Allerdings: Nicht alle Hunde werden Schwimmfans. Kannst du trotz allen Trainings einfach keine Wasserratte aus deiner Fellnase herauskitzeln, gilt es, das zu akzeptieren. Dann genießt ihr die Zeit am See oder am Strand einfach gemeinsam an einem gemütlichen Schattenplatz!

Baden mit Hund Wasser Spielzeug Hund
Schon gewusst? Möchtest du deinem Welpen das Schwimmen näherbringen, achte besonders auf die Wassertemperatur. Im Gegensatz zu ausgewachsenen Hunden fehlt ihnen das schützende Unterfell noch, wodurch sie Wasser schneller als zu kalt empfinden.

Hast du deinen Hund erfolgreich in eine Wasserratte verwandelt, kann es sein, dass du ihm als nächstes den Rettungsschwimmer „abtrainieren“ musst. Viele vierbeinige Begleiter fühlen sich dazu berufen, Herrchen oder Frauchen zu retten, wenn sie plötzlich bis zum Kopf im Wasser verschwinden. Die meisten Hunde versuchen das, indem sie aufschwimmen und probieren, sich an dir festzukrallen. Das ist zwar gut gemeint, kann aber zu schmerzhaften Kratzern und blauen Flecken auf menschlichen Rücken führen. Um dem Hund (und dir) diesen Stress zu ersparen, ist es wichtig, dass du dich im Wasser ruhig und entspannt verhältst und die Fellnase dabei sanft auf Abstand hältst. Am besten funktioniert das, wenn du Boden unter den Füßen hast. 

Gehe langsam im Wasser auf und ab und halte deinen Hund eine Armlänge von dir entfernt – trägt er eine Schwimmweste, erleichtern die Griffe daran das Ganze übrigens ungemein. Stoße den Vierbeiner nicht grob von dir weg oder schimpfe mit ihm – das löst nur zusätzlichen Stress aus und führt dadurch zum genauen Gegenteil von entspanntem Schwimmen. Auch die Ablenkung durch ein Spielzeug kann helfen, deinen Hund daran zu gewöhnen, dass du im Wasser nicht konstant gerettet werden musst.

Wie gewöhne ich Hund - Hund steht in See

Wie lange kann ein Hund schwimmen?

Hunde können also, anders als wir Menschen, von Natur aus schwimmen – wie lange sie sich über Wasser halten können, ist aber individuell abhängig von Alter, Gesundheit und Fitness. Behalte deine Fellnase im Wasser immer im Auge und achte auf Anzeichen von Erschöpfung wie Hecheln und langsamer werdende Schwimmbewegungen. Spätestens, wenn du das bemerkst, heißt es: Raus aus dem Wasser! Aber auch fitte Junghunde, die den Aufenthalt im kühlen Nass genießen, sollten nach spätestens 20 Minuten eine Pause im Schatten einlegen.

Für gesundheitlich angeschlagene und Senioren-Fellnasen ist der Aufenthalt im Wasser übrigens ein tolles, gelenkschonendes Training! Dazu müssen sie nicht einmal schwimmen, denn schon das Gehen in hüfttiefem Wasser hilft, Muskeln auf- und Fett abzubauen.

Sind Schwimmwesten für Hunde sinnvoll?

Ja, das sind sie! Hunde sind oft nicht besonders gut darin, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen. Hier sind sie unserem menschlichen Nachwuchs sehr ähnlich: Wenn Spaß und Action im Spiel sind, werden die eigenen Kräfte überschätzt bzw. Erschöpfung nicht wahrgenommen. Ist an deinem Hund eine Wasserratte verloren gegangen, die am liebsten gar nicht mehr ins Trockene möchte, solltest du also über die Anschaffung einer Hundeschwimmweste nachdenken!

Vierbeiner, die zwar gerne, aber nicht besonders schön schwimmen, profitieren ebenfalls von einer Weste. Diese sorgt dank Auftrieb dafür, dass deine Fellnase waagrecht im Wasser liegt und nicht mit dem Hinterteil absinken kann, wodurch die untere Wirbelsäule entlastet wird.

Achte beim Kauf einer Schwimmweste für Hunde auf folgende Voraussetzungen:

  • Sitz wie ein Brustgeschirr: Nicht zu groß, nicht zu eng.
  • Auftriebszellen sollten sich nicht nur an der Seite, sondern auch im Bauchbereich befinden.
  • Und: Die Weste darf nicht so lange sein, dass sie den Schwanzansatz verdeckt. Denn die Rute fungiert beim Schwimmen als „Steuer“, und dieses wäre sonst außer Gefecht gesetzt.

Ist Sonnencreme für Hunde sinnvoll?

Falls du zum ersten Mal etwas von Hundesonnencreme hören solltest: Ja, die gibt es! Und sie sollte vor einem Badeurlaub mit Hund unbedingt auf deine Einkaufsliste. Denn trotz ihres Fells können auch unsere treuen Begleiter einen Sonnenbrand bekommen – gefährdet sind vor allem jene mit heller, kurzer und/oder dünner Behaarung bzw. nackte Hunderassen.
Besonders leicht verbrennt die Haut in der Sonne in den Bereichen Kopf, Maul, Nase und Ohren. Liegt der Hund über längere Zeit auf dem Rücken ausgestreckt, besteht aber auch im Brust- und Bauchbereich Sonnenbrand-Gefahr.

Weißt du also, dass ihr euch viel in der Sonne aufhalten werdet, gilt für euch beide: Vorher einschmieren! Und zwar nicht nur beim Baden, sondern z.B. auch beim Wandern mit Hund in den Bergen, wo die Sonneneinstrahlung stärker ist und Schattenplätze rar sind.

Zusätzlich zur Sonnencreme ist es auch wichtig, dass du einen schattigen Platz zum Rasten zur Verfügung stellst. Am angenehmsten ist immer natürliche Schattenspender wie dichte Bäume oder Sträucher, aber auch Sonnenschirm, Strandmuschel oder eine spezielle Hunde-Strandliege mit Dach eignen sich wunderbar. 

Baden mit Hund - Hund auf Steg
Baden Salzwasser - Hund läuft durchs Meer

Ist Salzwasser gut für Hunde?

Wenn du deinen Vierbeiner dabei erwischst, wie er Meerwasser trinkt, solltest du einschreiten. Denn genau wie bei uns Menschen sorgt Salzwasser auch bei Hunden für Dehydrierung und kann zu Magenkrämpfen und Durchfall führen. Achte deshalb immer darauf, genug Trinkwasser für deinen Hund bereitzustellen. Bewegung macht schließlich durstig!

Was die Haut der Vierbeiner betrifft, kann Salzwasser zu Irritationen führen. Dusche deine Fellnase am Ende des Badetages mit Frischwasser ab – so verhinderst du auch, dass sich Salzablagerungen auf dem Fell bilden, die dein Hund ablecken kann.

Wichtig: Spüle nicht nur Fell und Körper, sondern auch bewusst die Pfoten gründlich ab. Denn Sand wirkt auf die Ballen wie Schleifpapier und kann so zu schmerzhaften Verletzungen führen. 

Was ist eine Wasservergiftung bei Hunden?

Klingt eigenartig, ist aber wahr: Hunde können, wenn sie zu viel Wasser zu sich nehmen, eine sogenannte Wasservergiftung bekommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Salz- oder Süßwasser handelt.

Die Vierbeiner sollten täglich 100 ml Wasser pro Kilo Körpergewicht trinken. Wiegt dein Hund also zum Beispiel 5 Kilogramm, braucht er einen halben Liter Wasser am Tag. Normalerweise wissen Fellnasen instinktiv, wie viel Flüssigkeit sie brauchen, und trinken nicht mehr als das. Beim Spielen und Toben im Wasser kann es aber leicht passieren, dass immer wieder etwas davon geschluckt wird – und hier kommt die Gefahr einer Vergiftung ins Spiel.

Befindet sich zu viel Wasser im Blut eines Hundes, versucht der Körper diesen Zustand auszugleichen, indem Flüssigkeit in den Gehirnzellen eingelagert wird. Die Zellen dehnen sich dadurch aus – das Gehirn schwillt also an. Da es dafür aber nur wenig Platz gibt, drückt das Gewebe schließlich gegen den Schädelknochen, was, genau wie erhöhter Hirndruck beim Menschen, neurologische Störungen verursacht und lebensbedrohlich sein kann.

Baden mit Hund Wasserflasche trinken

Frühe Symptome einer Wasservergiftung sind:

  • Erweiterte Pupillen
  • Starkes Speicheln
  • Sehr helle Schleimhäute
  • Blähbauch
  • Unruhe
  • Erbrechen
  • Abgeschlagenheit

Solltest du Anzeichen bei deinem Vierbeiner bemerken, gilt: Sofort zu Tierarzt/Tierärztin bzw. in die Tierklinik! Die Gefahr einer Wasservergiftung ist, neben Erschöpfung, der wichtigste Grund dafür, dass Hunde alle 20 Minuten etwas Zeit an Land verbringen sollten.

Baden Sonnencreme - Hund und Herrchen liegen auf Badewiese

Worauf achten beim Baden mit Hund?

Neben den bereits genannten Punkten gibt dir diese Checkliste einen Überblick darüber, was du wissen bzw. beachten solltest, damit der Badetag ein Erfolg wird:

  • Lass deinen Hund nicht stürmisch ins Wasser laufen, wenn du nicht weißt, was sich unter der Wasseroberfläche befindet.
  • Lass deinen Hund im Wasser nie unbeaufsichtigt.
  • Lass deinen Hund nur an einer Stelle ins Wasser, an der er auch selbstständig jederzeit wieder an Land gehen kann.
  • Wie auch bei uns Menschen gilt: Nicht mit vollem Magen schwimmen!
  • Nimm vor dem Schwimmen Brustgeschirr oder Halsband ab – es besteht sonst die Gefahr des Verhedderns mit Wasserpflanzen, treibenden Ästen, Bojen & Co.
  • Trockne nach dem Baden die Ohren deines Hundes mit einem weichen, saugfähigen Tuch (z.B. Mikrofaser) vorsichtig, aber gründlich ab. So beugst du Entzündungen durch warmes Klima und Feuchtigkeit vor. Vor allem Schlappohren sind für diese Infektionen sehr anfällig.
  • Achte auf Strömungen bzw. den Wellengang und die Gezeiten. Sind diese zu stark, heißt es: Raus aus dem Wasser! Denn auch Hunde sind den Kräften der Natur nicht gewachsen.
  • Informiere dich vor dem Badetag über die Wasserqualität. Sind stehende Gewässer mit Blaualgen belastet, besteht für Hunde Vergiftungsgefahr! Du erkennst die Algen an einem grünen Teppich sowie blaugrünen Schlieren an der Wasseroberfläche und einem leicht muffigen Geruch.
  • Halte deinen Hund zum Schutz aller Beteiligten von Wasservögeln und anderen Wildtieren fern. Besonders Schwäne werden, wenn sie sich bedroht fühlen, schnell aggressiv.
  • Und: Sei immer darauf vorbereitet, deinen Hund notfalls aus dem Wasser zu holen! Wenn du selbst nicht oder nicht gut schwimmen kannst, sollte auch deine Fellnase sich nur in seichten Gewässern aufhalten.

Unser Fazit zum Baden mit Hund

Gemeinsam mit deinem Begleiter auf vier Pfoten Zeit im kühlen Nass zu verbringen, ist eine wunderbare Art, heiße Sommertage so richtig auszukosten. Mit ein bisschen Training, Essentials wie Sonnencreme und Schwimmweste sowie dem wichtigsten Wissen über potenzielle Gefahren ausgestattet, steht eurem Badetag nichts mehr im Weg. Sei es im Pool zu Hause oder im Urlaub in Griechenland, Italien & Co. Wo auch immer ihr euch in die Fluten werft: Genießt es!

Baden FAQ - Seepromenade im Sonnenuntergang

FAQ: Baden mit Hund

Können alle Hunde schwimmen?

Kurz und knackig: Ja! Jeder Hund, der körperlich dazu in der Lage ist, kann schwimmen. Diese Fähigkeit gibt Mutter Natur den Vierbeinern von ganz alleine mit. Allerdings schwimmen nicht alle Hunde instinktiv „schön“ – sprich: waagrecht im Wasser liegend. Solltest du bemerken, dass das Hinterteil deiner Fellnase beim Schwimmen absinkt, kannst du mit einer Hundeschwimmweste gegensteuern. Diese sorgt für Auftrieb und entlastet damit den unteren Rücken.

Sollte man Hunde nach dem Baden im Meer abduschen?

Ja – um Hautreizungen zu verhindern, solltest du deinen Hund am Ende des Badetages mit Süßwasser abduschen. Achte dabei, wenn ihr an einem Sandstrand wart, auch auf die Pfotenballen. Diese sollten gründlich von Sand befreit werden, da es sonst zu schmerzhaften Abschürfungen kommen kann.

Woran erkenne ich eine Wasservergiftung beim Hund?

Hat dein Hund zu viel Wasser zu sich genommen, erkennst du das an folgenden frühen Warnzeichen:

  • Erweiterte Pupillen
  • Starkes Speicheln
  • Sehr helle Schleimhäute
  • Blähbauch
  • Unruhe
  • Erbrechen
  • Abgeschlagenheit

Solltest du nach dem Schwimmen einige dieser Symptome bemerken, bring deine Fellnase so schnell wie möglich zu einem Tierarzt oder einer Tierärztin. Denn eine Wasservergiftung heilt nicht von alleine ab und kann lebensgefährlich sein!